Josef Knize

Bauhilfsarbeiter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1908    † 1944

 

Lebenslauf

Josef Knize wurde am 22.2.1908 in Gramatneusiedl (Niederösterreich) geboren. Er war Bauhilfsarbeiter in Gramatneusiedl (damals Wien 23). Von 1924 - 1929 schloß er sich der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich und der freien Gewerkschaft der Textilarbeiter an. Er war Funktionär der KPÖ.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Josef Knize wurde im Juli  1943 verhaftet und am 20. 4. 1944 gemeinsam mit Johann Knize, Wilhelm Jursitzky, Felix Kolar, Anton Wimmer und Rudolf Haider (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 21.6.1944 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Weiterhin führten die Mitangeklagten Josef Knize und Kolar die von ihnen gesammelten Gelder von je 3. – bis 4. – RM monatlich an Johann Knize ab. Mangels einer Anweisung unterstützte ­Johann Knize mit dem Geld zunächst die Ehefrau eines verschollenen Rotspanienkämpfers in Marienthal. Im Frühjahr 1941 wurde Johann Knize durch den Angeklagten Jursitzky mit dessen Bruder Bruno in Wien zusammengeführt und leitete nunmehr die bei ihm eingelaufenen Beiträge in Höhe von monatlich etwa 15. – bis 20. – RM an Bruno Jursitzky weiter. (…) Im Mai 1942 übertrug der Angeklagte, dessen schwangere Ehefrau damals kränklich war, im Einvernehmen mit Wilhelm Jursitzky seine Funktion auf seinen Bruder Josef Knize und zahlte nur noch bis zum Juni 1943 einen Monatsbeitrag von 2. – RM.“

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Ehrengrab am Friedhof Gramatneusiedl

Ursprünglich Gruppe 40, am 27. 6. 1946 exhumiert nach Friedhof Gramatneusiedl; dort am 1. 7. 1946 in einem Ehrengrab beigesetzt.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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